Die Einsätze des Roten Kreuzes auf dem Oktoberfest haben sich am ersten Wiesn-Samstag gegenüber dem Vorjahr erheblich erhöht. Es mussten ein Drittel mehr Patienten versorgt werden als im letzten Jahr. Auch die Zahl der Bierleichen hat sich um 25 Prozent erhöht.
Das Münchner Rote Kreuz hat am Eröffnungssamstag auf der BRK-Sanitätsstation auf dem Oktoberfest im Vergleich zum Vorjahr deutlich mehr Patienten versorgt. Nach einem ruhigen Start erhöhte sich die Zahl der Einsätze am 16. September 2017 zum späteren Nachmittag und insbesondere in den späteren Abendstunden. 140 ehrenamtliche Rotkreuzhelfer und 12 Ärzte versorgten insgesamt 483 (Vorjahr: 330) Patienten. Davon wurden 244 (Vorjahr: 179) Personen ärztlich behandelt. In 239 (Vorjahr: 151) Fällen blieb es bei sanitätsdienstlichen Versorgungen.
Das Einsatzspektrum bei den medizinischen Versorgungen umfasste internistische, chirurgische, neurologische Notfälle, Verletzungen im Bereich Hals, Nase, Ohren sowie Alkoholvergiftungen. „Schwerpunkte waren chirurgische Weichteilverletzungen, z.B. Schnitte an Händen und Füßen sowie Riss-, Quetsch- und Schürfwunden nach Stürzen“, sagt Dr. Ulrich Hölzenbein, einer der ärztlichen Leiter der Rotkreuz-Sanitätsstation. 156 (Vorjahr: 105) chirurgische Notfälle wurden behandelt. In 41 (Vorjahr: 51) Fällen führten die Rotkreuzärzte in der Sanitätsstation eine chirurgische Wundversorgung durch. 58 (Vorjahr: 54) Personen wurden zur weiteren Behandlung in die umliegenden Krankenhäuser gebracht.
Kurz nach 12 Uhr wurden am Eröffnungssamstag die Einsatzkräfte der BRK-Wiesnsanitätsstation alarmiert. Ein 57-jähriger Mann klagte im Bereich des Biergartens der Fischer-Vroni über plötzliche Atem- und Kreislaufbeschwerden. Ordner und Sanitäter vor Ort hatten bereits mit der Erstversorgung begonnen. Beim Eintreffen des BRK-Tragenteams war der Patient bereits kollabiert und nicht mehr ansprechbar. Der Notarzt begann sofort zusammen mit Einsatzkräften der Feuerwehr mit der Reanimation des Patienten. Es wurden lebensrettende Maßnahmen ergriffen und Elektroschocks per Defibrillator verabreicht. Bereits kurze Zeit später hatte der Patient einen stabilen Kreislauf und seine Eigenatmung wiedererlangt und wurde zur weiteren Behandlung und Beobachtung in das Klinikum Innenstadt gefahren.
Bei 43 (Vorjahr: 32) Personen war eine medizinische Behandlung aufgrund von Alkoholvergiftung erforderlich. Unter diesen Patienten befand sich wie auch im Vorjahr kein Jugendlicher unter 16 Jahren. Die Tragenteams rückten gestern 185 (Vorjahr: 117) Mal ins Wiesngelände aus, um Patienten vor Ort zu versorgen. In 98 (Vorjahr: 76) Fällen war es erforderlich, den Patienten zur Wiesn-Sanitätsstation zu transportieren. 18 (Vorjahr: 12) Mal wurde ein Transport in eine Klinik vorbereitet.