Einsatzzentrale Videoüberwachung Wiesnwache Polizei Oktoberfest München

Alle Polizisten in blauen Uniformen, Streifen mit Body-Cams, eine neue Lautsprecheranlage auf der ganzen Theresienwiese und die konsequente Trennung des Liefer- und Besucherverkehrs sind die Neuerungen des Sicherheitskonzeptes für das Oktoberfest 2017.

Das Sicherheitskonzept der vergangenen Jahre auf dem Oktoberfest in München hat sich bewährt. Die Maßnahmen wie Sperrriegel rund um die Wiesn oder Taschenkontrollen sollen auch 2017 wieder umgesetzt werden. An einzelnen Stellschrauben wird jedoch nachjustiert. So wurde zum Beispiel eine Lautsprecheranlage installiert, mit der im Bedarfsfall die Besucher informiert und geleitet werden können. Auch die Besucherströme und der Lieferverkehr werden noch stärker entzerrt. Die Gäste dürfen erst ab 9 Uhr auf das Festgelände und die Zuliefererfahrzeuge müssen bis dahin die Theresienwiese verlassen haben. Auch müssen sich alle Insassen der Lieferfahrzeuge beim Einlass ausweisen. 

600 Polizisten werden auf der Wiesn und im Umfeld für die Sicherheit sorgen. Alle in der neuen blauen Uniform übrigens. Die Anzahl der Kameras für die Videoüberwachung wird auf 37 erhöht. Die Polizei hatte im Abschlussbericht des Oktoberfestes 2016 die unterschiedliche Vorgehensweise des privaten Kontrolldienstes und stark kritisiert. Auch hier hat die Stadt München reagiert und will gemeinsam mit der Polizei darauf schauen, wie die private Security ihre Arbeit macht. „Die Polizei ist an den Eingängen präsent. Sie wird zu ihrem gesetzlichen und allgemeinen Schutz- und Strafverfolgungsauftrag bei Bedarf die Einlasskontrollen unterstützen.“, erklärt dazu Polizeivizepräsident Werner Feiler. An den Zugängen, auf dem Festgelände selbst, aber auch im Umfeld um die Theresienwiese führt die Polizei in Verdachtsfällen selektive Personenkontrollen mit uniformierten wie auch zivilen Polizeikräften durch. Zusätzlich werden an den Wochenenden sogenannte Informationsbeamte eingesetzt, die insbesondere an den größeren Eingängen dabei helfen sollen, die Besucherströme zu kanalisieren.

Feller macht deutlich, dass für die Wiesn keine konkrete aber weiterhin eine hohe abstrakte Gefährdung besteht. „Mit diesem Zustand einer latenten Gefahr müssen wir bereits seit geraumer Zeit umgehen.“, so der Vizepräsident weiter. Polizeiliche Maßnahmen greifen dabei nicht nur auf der Theresienwiese selbst, sondern auch im Umfeld sowie im gesamten Stadtgebiet.

Aufgrund der gestiegenen gewalttätigen Übergriffe gegenüber den Einsatzkräften auf dem Oktoberfest wurde entschieden, erstmals in diesem Jahr auch bei ausgewählten Streifen auf dem Festgelände Body-Cams einzusetzen. Im Rahmen des Pilotprojektes zur Einführung von Body-Cams bei der Bayerischen Polizei, wo dieses Einsatzmittel seit dem 2. November 2016 in drei Bayerischen Städten (München, Augsburg und Rosenheim) getestet wird, sollen damit auch weitere Erkenntnisse für Einsätze bei Großveranstaltungen gesammelt werden. Im Bedarfsfall ist der Einsatz der Body-Cam auf dem gesamten Festgelände, sowohl im Außenbereich als auch in den Festzelten, möglich. Durch die deutliche Erkennbarkeit einer möglichen Videoüberwachung erhofft man sich eine höhere Hemmschwelle beim mutmaßlich gewalttätigen Gegenüber. 

Große Volksfeste ziehen leider auch immer ungebetene Gäste an. In den vergangenen Jahren konnten die Fallzahlen von Taschendiebstählen deutlich reduziert werden. Um diese erfreuliche Entwicklung beizubehalten, wird das entwickelte Wiesn-Konzept der Taschendiebfahnder auch in diesem Jahr fortgesetzt. Der beste Schutz sei die Prävention, machen die Beamten deutlich. Die Polizei appelliert aus diesem Grund: „Verständigen Sie bei verdächtigen Wahrnehmungen die Polizei über den Notruf „110“ oder Einsatz- beziehungsweise Ordnungskräfte in Ihrer Nähe! Tragen Sie Ihre Wertsachen in verschiedenen verschlossenen Innentaschen am Körper! Verwahren Sie Geld- und Wertsachen – auch Handys – nicht in den Außentaschen! Behalten Sie Ihre Handtasche immer im Auge!“ Zur Bekämpfung des Taschendiebstahls werden zusätzlich insgesamt 25 Spezialisten aus Ungarn, der Schweiz, den Niederlanden, Österreich, Spanien, Hamburg, Berlin, Köln und Frankfurt eingesetzt. Neben diesen Zivilfahndern werden auch wieder uniformierte Polizeibeamte aus Frankreich und aus Italien auf dem Oktoberfest eingesetzt werden können.  

Wie in den vergangenen Jahren hat die Polizei auch in diesem Jahr mehrere Betretungsverbote bei der Landeshauptstadt beantragt gegen Personen, die in der Vergangenheit durch Körperverletzungs-delikte oder Taschendiebstähle aufgefallen sind.

Für das Oktoberfest 2017 wurde durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur während dem Oktoberfest von 8 Uhr bis 1:30 Uhr ein Flugbeschränkungsgebiet sowie ein Gebiet mit Funkkommunikationspflicht, mit einem Durchmesser von 33 Kilometern verfügt. Das Flugbeschränkungsgebiet umfasst einen Bereich von rund 5,5 Kilometern Radius um das Wiesn-Gelände. Mit der Luftraumüberwachung ist die Polizei-Hubschrauber Staffel Bayern beauftragt. Das Flugverbot gilt ausdrücklich auch für Drohnen aller Größen und unabhängig vom Einsatzzweck.

Die Verkehrsmaßnahmen der letzten Jahre haben sich bewährt und werden insbesondere durch die Herausnahme des Fahrzeugverkehrs in Bereich Bavariaring/Theresienhöhe, Beibehaltung der Parklizenzgebiete –  konsequente Ahndung und Abschleppung Unberechtigter, Unterbinden des Abstellens von Wohnmobilen und  den Sperring für Busse mit entsprechender Sperrbeschilderung, auch in diesem Jahr zum Tragen kommen. Die Landeshauptstadt München hat die notwendigen verkehrsrechtlichen Anordnungen für drei Sperrringe um die Theresienwiese erlassen.  Die Hochsicherheitspoller am Rand des Festgeländes kommen erneut zum Einsatz. Weiter werden Verschwenkungen sowie Pflanzenkübel aufgestellt, um den Verkehr zu verlangsamen bzw. aus dem mittleren Sperrring fernzuhalten. Die Einfahrt in den mittleren Sperrring wird nur bei einem berechtigten Interesse, zum Beispiel Anwohner zugelassen. Am mittleren Sperrring erfolgen Vorkontrollen.  Das Kreisverwaltungsreferat hat eine umfangreiche Informationsbroschüre erstellt, die auch im Internet abgerufen werden kann:
Verkehrsregelungen rund um das Oktoberfest. Die Kontrollen an den Zufahrten zu den Sperrringen werden von der Polizei durchgeführt.

Zum Einzug der Wiesnwirte am Samstag, 16.9.2017, sowie dem traditionellen Trachten- und Schützenumzug am 17.9.2017 kommt es im Bereich der Innenstadt zu Einschränkungen im Verkehrsraum durch Sperren und Park- beziehungsweise Haltverbotszonen. Widerrechtlich abgestellte Fahrzeuge werden konsequent abgeschleppt. Parkmöglichkeiten im Umfeld der Wiesn für Kraftfahrzeuge sind nicht vorhanden.  Es wird allen Verkehrsteilnehmern, den gesamten Bereich nach Möglichkeit weiträumig zu umfahren. Für die Anreise zur Festwiese steht eine Vielzahl an öffentlichen Verkehrsmitteln zur Verfügung. Um den Fahrgastandrang am U-Bahnhof Theresienwiese zu entzerren, empfehlen wir auch eine Anreise über die U-Bahnhöfe Goetheplatz oder Poccistraße (U3, U6) bzw. Schwanthalerhöhe (U4, U5) in Erwägung zu ziehen. Vom S-Bahnhof Hackerbrücke (alle S-Bahnen) und dem U-Bahnhof Sendlinger Tor (U1, U2, U3, U6, U7, U8) ist die Festwiese in rund 10 Minuten zu Fuß zu erreichen. 

Die Münchner Polizei ist auch während der Wiesn in den sozialen Netzwerken aktiv. Sie informiert über aktuelle Themen rund um das Oktoberfest sowie über besondere Polizeieinsätze auf dem Festgelände – und das nicht nur im Gefahrenfall – unter  www.facebook.com/polizeimuenchen und www.twitter.com/polizeimuenchen.

Neben der Bundestagswahl am 24.9.2017 finden übrigens während des Oktoberfestes auch zwei Bundesligaspiele des FC Bayern in der Allianz Arena statt (16.9., 15.30 Uhr, und 22.9., 20.30 Uhr).