3,4 Millionen Gäste haben in der ersten Woche das 189. Oktoberfest besucht. Der Bier- und Speisenumsatz ist um sieben bis zehn Pozent gestiegen. Das Wiesn-Fundbüro zählte 1.515 Fundsachen, 25 Prozent mehr als im letzten Jahr. 

Als eine charmante und friedliche Wiesn bezeichnet die Festleitung vom Oktoberfest den bisherigen Verlauf des größten Volksfestes der Welt. Das Fazit zur Halbzeit fällt durchwegs positiv aus. Bei gutem Wetter verteilten sich die Besucher in den Zelten, Gärten und Straßen. Das Publikum ist bunt: Familien, Paare, Freunde, Jugendliche und Senioren. Unter die Einheimischen mischen sich
Touristen, vor allem aus den USA. Aber auch Italienisch, Französisch und Spanisch, Polnisch, Schweizerdeutsch sowie britisches und australisches Englisch waren auf dem Festgelände zu hören. Eines eint sie alle: Das Erlebnis Oktoberfest ist nur dann rund, wenn man Tracht trägt. Wobei Stoff-Lederhosen und Billigdirndl von den Einheimischen verpönt sind und fast ausschließlich den Touristen aus dem südeuropäischen Bereich und aus Übersee zuzuordnen sind. Nach Schätzung der Festleitung kamen bis einschließlich Sonntag 3,6 Millionen Gäste auf die Theresienwiese, 200.000 mehr als im letzten Jahr. Davon wurden auf der Oidn Wiesn hochgerechnet rund 206.000 Besucher gezählt (2023: 180.000). 

10 Prozent mehr Umsatz bei Speisen

Wie die kleinen und großen Wienwirte berichten, liegt die traditionelle bayerische Küche weiter im Trend. Dabei wissen die Gäste Qualität zu schätzen und gönnen sich mit Genuss das Erlebnis, auf der Wiesn zu essen und zu trinken. Allerdings zeigt sich beim Verzicht auf die letzte Mass oder das Dessert, dass auch mehr gespart werden muss. Sowohl die Mittelbetriebe als auch die großen Zelte vermelden ein Plus von rund 10 Prozent bei den Speisen. Das immer größer werdende Angebot an vegetarischen und veganen Speisen wird gleichbleibend nachgefragt. Dabei ist der vegetarische Renner ebenfalls ein Klassiker: die Kässpatzen. Der Bierkonsum ist um rund sieben bis acht Prozent gestiegen, aber auch alkoholfreie Getränke, wurden sehr gut verkauft.

Beim Straßenverkauf gehören nach wie vor gebrannte Mandeln, Schokofrüchte und Lebkuchenherzen zum Volksfestvergnügen. Bei den Herzen sind aber besonders die kleineren Exemplare gefragt. Die Beschicker sind sehr zufrieden mit dem Verlauf der ersten Woche. 

Blumenhaarkränze sind in

Gleich am ersten Wochenende sind die Gäste nicht nur zum Schauen auf die Wiesn gekommen, sondern um sofort Karussell zu fahren. Der Familientag wurde wieder sehr gut angenommen. Erfreulicherweise war das Wetter freundlicher, als es laut Wettervorhersage zu erwarten war. Der Verkauf der Souvenirs läuft ebenfalls sehr gut. Das diesjährige Plakatmotiv mit dem freundlich lächelnden Münchner Kindl findet großen Anklang. Amerikanische Gäste decken sich mit Motiv-T-Shirts ein, um Freunde und Familie daheim zu überraschen. Trachtenhüte erfreuen sich bei den Herren größter Beliebtheit, während die Damen heuer eher die Blumenhaarkränze wählen. Dauerbrenner ist nach wie vor der Hendlhut. Sobald es anfängt zu regnen, steigt die Nachfrage nach Ponchos und Schirmen. 

Kuriosestes Fundstück war ein Designer-Stöckelschuh 

Das Wiesn-Fundbüro zählte bis Sonntag 1.515 Fundsachen (2023: 1.200), darunter 335 Kleidungsstücke, 230 Ausweise, 180 Bankkarten, Geldbeutel, 65 Schlüssel, 70 Taschen, Rucksäcke, Beutel, 150 Handys/Smartphones, 170 Brillen (+110 Prozent), 30 Schmuckstücke, 15 Schirme. Bisher konnten 330 Fundsachen an die Besitzer ausgehändigt werden (2023: 250). Kuriosestes Fundstück war bisher ein einzelner Designer-Stöckelschuh, der bereits abgeholt wurde.

Höherer Müllberg

Bis zur Halbzeit hat der Abfallwirtschaftsbetrieb (AWM) 429 Tonnen Müll entsorgt, 30 Prozent mehr als im Vorjahr. Seit diesem Jahr übernimmt der AWM auch die Entsorgung von gemischtem Glasbruch. Die entsprechenden Behälter werden täglich in einen 35 Quadratmeter großen Container entleer, der bis zum Samstag, 28. September, noch nicht geleert werden musste.