Wenn am Vormittag des ersten Wiesn-Samstags sogar beim Schottenhamel das Zelt nicht wegen Überfüllung geschlossen ist, dann ist das ein untrügliches Zeichen, dass viel weniger Gäste zum Wiesn-Auftakt gekommen sind. 700.000 waren es nach der Einschätzung der Festleitung am ersten Wochenende. Das sind 30 Prozent weniger als auf der letzten Wiesn im Jahr 2019.
Das 187. Oktoberfest auf der Münchner Theresienwiese startete trotz des kalt-nassem Wetters mit entspannten, gut gelaunten
Gästen. Kurz nach 9 Uhr stürmten die Wiesnfans auf das Gelände in ihr Lieblingsbierzelt. Doch es waren wesentlich weniger im Jahr 2019, als die letzte Wiesn stattgefunden hat. Die Festleitung schätzt das Besucheraufkommen am ersten Wochenende auf rund 700.000, während es vor drei Jahren 1 Million waren. So mussten die ersten Zelte wegen Überfüllung erst gegen Mittag schließen.
Eines ist aufgefallen: Wegen des günstigen Dollarkurses für die US-Bürgerinnen und Bürger kamen viel mehr Gäste aus Amerika auf das Oktoberfest als früher. Auch insgesamt kamen mehr ausländische Gäste auf die Theresienwiese als in den früheren Jahren. Das freute vor allem die Marktkaufleute, die Souvenirs verkaufen. Denn hier war die Nachfrage sehr groß.
Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner zieht eine erste Bilanz zum ersten Wochenende: „Ich freue mich über einen gemütlichen Wiesn-Auftakt, zu dem alle, Schausteller, Marktkaufleute, Wirte, die Stadt München und natürlich die Gäste ihren Beitrag geleistet haben. Für die nächsten zwei Wochen wünschen wir uns noch, dass sich Petrus wieder daran erinnert, wie anständiges Wiesn-Wetter ausschaut.“
Bierzelte voll – mehr jüngeres Publikum als früher
Nach Einschätzung des Wirte-Sprecher Christian Schottenhamel kamen ähnlich viele Gäste in die Festzelte, wie bei der letzten Wiesn. Die Stimmung sei geradezu euphorisch gewesen und die Menschen einfach glücklich, wieder auf der Wiesn gemeinsam feiern zu können. Der Sprecher der kleinen Wiesn-Zelte Otto Lindinger, beschreibt die große Freude, sowohl der Gäste, als auch des Personals, die sich in einer
ausgelassenen und gleichzeitig entspannten Stimmung gezeigt habe. Er stelle zudem eine Verjüngung des Publikums fest.
Auch die Wirte der Festzelte auf der Oidn Wiesn waren glücklich über ihr Publikum und die Stimmung in ihren Zelten. Im Herzkasperlzelt wurde begeistert das Tanzbein geschwungen. Im Volkssängerzelt Schützenlisl hat das Publikum kräftig mitgesungen.
Der Renner beim Essen war das Wiesn-Hendl, aber auch fleischlose Gerichte wurden nachgefragt. Das fehlende Außengeschäft machte sich vor allem beim Bierkonsum bemerkbar.
Gebrannte Mandeln als Handwärmer gefragt
Überdachte Fahrgeschäfte hatten witterungsbedingt die Nase vorn. Vor allem Klassiker wie Riesenrad, Geisterbahn und Achterbahn, waren sehr gut besucht. Im Straßenverkauf liefen vor allem Handwärmer wie gebrannte Mandeln und Bratwürstl sehr gut.
Sowohl die Souvenirs mit dem neuen Oktoberfest-Logo als auch die Wiesn-Mitbringsel mit dem diesjährigen Plakatmotiv liefen gut. Maßkrüge, Kaffeetassen und Kühlschrankmagnete fanden viele Fans.
Ruhige Oide Wiesn
Als „chillig und ruhig“ beschreibt Schaustellersprecherin Yvonne Heckl die Stimmung auf der Oidn Wiesn. Sie wurde besonders gern von Familien und von den Teilnehmenden des Trachten- und Schützenzugs besucht. Die historische Kegelbahn und das Velodrom im Museumszelt waren stark frequentiert. Die Geisterausstellung und die Miniaturwelt zogen Groß und Klein in den Bann. Die Gäste seien einfach glückselig gewesen, wieder über die Oide Wiesn bummeln zu können, so Heckl.