Die Maß Bier auf dem Oktoberfest 2022 wird zwischen 12,60 € und 13,80 € kosten. Auf der letzten Wiesn 2019 kostete die Maß noch zwischen 10,80 € und 11,80 €. Die Wiesnwirte begründen die Preissteigerung mit erhöhten Einkaufs-, Personal- und Logistikkosten. 

Nun stehen die Bierpreise für die Wiesn 2022 fest. Die günstigste Maß wird es mit 12,60 € im Biergarten vom Familienplatzl sowie im Museumszelt auf der Oidn Wiesn geben; die teuerste Maß in dem kleinen Wiesnzelt Poschners Hühnerbraterei (13,80 €). In den großen Festzelten bewegt sich der Bierpreis zwischen 12,90 € in der Fischer Vroni und 13,70 € im Marstall, Käfer WiesnSchänke und Schützen-Festzelt. 

Die Vereinigung der großen Wiesn-Wirte hat die kräftige Erhöhung in einer Stellungnahme begründet: 

„Die galoppierende Inflation macht auch vor dem Münchner Oktoberfest nicht halt. Peter Inselkammer, Sprecher der Vereinigung der Münchner Wiesn-Wirte, bedauert die Preishöhung beim Bier sehr: „Wir haben es uns nicht leicht gemacht, aber auch wir Wiesn-Wirte können uns von der allgemeinen Preisentwicklung nicht abkoppeln. Da geht es uns leider ganz genauso wie jeder anderen Branche.“  Und Christian Schottenhamel ergänzt: „Nicht nur die Inflation setzt uns zu, sondern eine ganze Reihe von Sondereffekten wie etwa die zweistelligen Lohnsteigerungen unserer Mitarbeiter.“

2019 fand in München die letzte Wiesn statt. Drei Jahre sollte es dauern, bis das größte und schönste Volksfest der Welt wieder seine Pforten öffnet. Drei lange Jahre, in denen die Preise zunächst moderat (Inflation 2020: 0,5 Prozent) dann deutlich (Inflation 2021: 3,1 Prozent) und schließlich dramatisch (Inflation April 2022: 7,4 Prozent) anzogen. „Alleine diese Teuerungsrate sorgt dafür, dass der Preis für die Maß Bier über die 13-Euro-Marke klettert“, rechnet Peter Inselkammer vor.

Mit der Inflationsrate allein ist es jedoch nicht getan. „Die Ausgaben für das Personal sind im Vergleich sogar um 15,5 Prozent gestiegen, die Lebensmittel wurden ebenfalls zwischen 10 bis 15 Prozent teurer“, betont Christian Schottenhamel. Nicht zu vergessen sind auch die um 30 Prozent und mehr gestiegenen Kraftstoffpreise, die vor allen Dingen beim Aufbau der Wiesnzelte durchschlagen und bei den Transportkosten.

Die beispiellose Inflation und die satten Preissteigerungen machen zwar den Löwenanteil bei der Preis-Kalkulation aus, man dürfe aber auch nicht vergessen, meint Peter Inselkammer, „dass wir in den vergangenen drei Jahren ja auch laufende Kosten für das Oktoberfest hatten, denen keine Einnahmen gegenüberstanden.“ Damit meint der Wiesn-Wirte-Sprecher zum Beispiel Ausgaben für die Einlagerung der großen Bierzelte, gastronomischer Geräte und den Betrieb der Oktoberfest-Büros.

„Auch wenn die Inflation leider keinen Bogen um die Theresienwiese macht, glaube ich, dass sich die Münchner trotzdem riesig auf das Oktoberfest freuen“, meint Christian Schottenhamel. Und eines ist auch ganz sicher: das Wiesn-Bier schmeckt auf alle Fälle – umso besser nach einer dreijährigen Zwangspause.“