Kaum eine Reservierung war in den letzten zehn Tagen in teilnehmenden Wirtshäuser der WirtshausWiesn an den Tagen möglich, in denen Live-Musik gespielt wurde. Bereits zur Halbzeit waren die Wirte von der Resonanz der Münchnerinnen und Münchner begeistert. Jetzt geht es am Wochenende ins Finale. Und hier ist es wie auf der echten Wiesn auch: Die größten Chancen, um Plätze zu ergattern, gibt es am letzten Sonntag. Und das Wetter passt auch noch.
„Die erste Woche unserer WirtshausWiesn 2021 ist wunderbar verlaufen“, erzählt Gregor Lemke, Sprecher des Vereins der Münchner Innenstadtwirte und Wirt vom Augustin Klosterwirt, zur Halbzeitbilanz. „Die Stimmung ist sehr entspannt, überall sieht man strahlende Gesichter, Menschen in Tracht, die sich am Wiesn-Flair in unseren 51 teilnehmenden Gasthäusern, Wirts- und Biergärten erfreuen.“
Die meisten WirtshausWiesn-Besucher/innen sind Münchnerinnen und Münchner sowie Jung und Alt aus dem Umland. Und: „Wir haben aber auch wieder internationale Gäste, die sogar extra wegen der WirtshausWiesn kommen“, so Lemke.
Auffallend ist, wie die WirtshausWiesn, die an die Ursprünge des Oktoberfestes erinnert, gerade bei jungen Menschen auf Begeisterung stößt. „Es freut uns sehr, wie viele junge Leute zur WirtshausWiesn kommen: Fast alle in Tracht und mit sichtbarer Freude an Tradition, Wirtshausmusik und bayerischen Schmankerln“, sagt Peter Inselkammer, Sprecher der Vereinigung der Wiesnwirte.
Die Wiesn ist eben kein Ort oder eine Veranstaltung, sondern in erster Linie ein Lebensgefühl – und genau dieses zeigte sich bisher bei der WirtshausWiesn. Seitdem sieht man wieder Tracht in München. Unzählige Menschen folgen dem Aufruf „Kommt’s in Tracht!“. Allgemeiner Tenor bei den Gästen ist: „Es ist so schön, heuer doch einen Anlass zu haben, Dirndl und Lederhosn aus dem Schrank zu holen.“
Die Wiesn-Sehnsucht zeigt sich auch an der Begeisterung der Gäste für die „Wiesn-mäßig“ geschmückten Wirtshäuser und Gastgärten. Zur gemeinsamen Aktion des Vereins der Münchner Innenstadtwirte und der Vereinigung der großen Wiesnwirte wurde überall für Wiesn-Flair gesorgt. In vielen Wirtshäusern hängen beispielsweise Lebkuchen-Herzen mit dem WirtshausWiesn-Logo und duftender Hopfen von der Decke, was an die typische Deko auf dem Oktoberfest erinnert.
Für zusätzliches Wiesn-Flair sorgt Musik: der Zeit geschuldet natürlich keine „Stimmungsmusik“, sondern bayerische „Wirtshausmusi“. Sehr deutlich zeigen sich auch die Sehnsucht und Freude der Gäste an Wiesn-Schmankerln. Neben den großen Wiesnbrezn sind die Festklassiker wie Hendl (an Nummer eins), Schweinshaxn, Würstl, Steckerlfisch, Ochs am Spieß und Co. heiß begehrt. Damit auch bei der Kulinarik Wiesn-Gefühl aufkommt, bieten viele teilnehmende Wirtshäuser Wiesn-Bier an. Fast jeder Gastronomie-Betrieb hat zur herkömmlichen Karte eine eigene WirtshausWiesn-Speisekarte erstellt.
Am ersten Oktober-Wochenende geht es in den Endspurt der WirtshausWiesn 2021. Kaiserwetter lässt erwarten, dass auch die Biergärten am Samstag und Sonntag noch einmal voll werden. In den meisten teilnehmenden Wirtshäusern spielt wieder Livemusik und vor einigen werden auch wieder die Oktoberfest-Prachtgespanne der Münchner Brauereien Station machen. Schwierig wird es mit Reservierungen, wer innen sitzen will. Am Freitag und Samstag sind über die Online-Reservierungen fast nirgends mehr Plätze zu bekommen. Am letzten WirtshausWiesn Sonntag sieht es wie auf dem echten Oktoberfest mit freien Plätzen besser aus.